Uns dreien geht es allen sehr gut, wir sind gesund und munter im Dschungel angekommen!
Aber ich fang von vorne an:
Nach meinem letzten Eintrag sind wir mit dem Taxi losgefahren um an unsere Busablegestelle zu kommen. Diese ist im, soweit mir bekannten, haesslichsten und komischsten Viertel von Lima zu finden und wir waren froh, als wir endlich im Bus gesessen sind.
Aber dann die Ueberraschung: Ich habe noch nie einen so bequemen und schoenen Bus gesehen. (Wir haben Business-Class gebucht, was ca. 7 Euro mehr gekostet hat)
Der Sitz konnte zu einem Bett umfunktioniert werden, es hat etwas zu essen gegeben...
Jedenfalls sind wir nach ca. 20h Busfahrt in Neshuya angekommen. Dieses Doerfchen liegt schon nahe am Urwald und ist noch haesslicher als der haesslichste Stadtteil Limas gewesen.
Wir sind direkt mit einem Sammeltaxi 1 1/2h weiter Richtung Urwald gefahren und in Curimana angekommen (wo ich jetzt gerade auch bin).
Mit einem kleinen Boot ueber einen breiten Fluss, wieder 1h Auto fahren, wieder mit einem Boot uebersetzen und schon ist man bei der Esperanza Verde. Vielleicht gibt die Wegbeschreibung schon einen kleinen Einblick in die Strecke die zurueckgelegt werden muss und wie tief sich unsere voruebergehende Heimat im Dschungel befindet.
Am ersten Tag in Esperanza Verde haben wir so viele Eindruecke gesammelt, dass ich ueberhaupt nicht weiss wo ich anfangen soll...
Naja:
Die Besitzer sind Olivia und Douwe, die zwei Kinder haben, Keila (8) und Marlon (3).
Dann gibt es noch Elena, unsere Koechin die unter der Woche Mittags kocht und Roldan der meistens mit David und mir eher die "Maennerarbeit" macht. (er arbeitet wie eine Maschine, ich glaube er ist, aehnlich wie Obelix, als Kind in einen Topf Kokain gefallen)
Die weiteren Bewohner unserer Urwaldstaette sind Yara (Hund), Lola (Katze), Camilla (Totenkopfaeffchen), Willow (noch ein Affe), noch drei andere Affen, ab und zu schaut ein Nasenbaer vorbei, Rincay (Tapir), Pepito (grosse Schildkroete), Remy (kleiner Vogel), Mortimor (kleine Schildkroete) und Elmo (Faultier); ausserdem tausende Insektenarten,...
Soweit zu den Bewohnern... Hier ist es, verglichen mit Lima, BRUTAL Heiss!!!
In Lima um die 20 Grad und normale Luftfeuchtigkeit...
Esperanza Verde 35 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit!
Glaubt mir, das ist nicht zu vergleichen mit dem was bei uns 35 Grad sind....
Wenn es schon ums vergleichen geht:
Man hat hier eine sehr, sehr schoene Zeit, aber die Zeit, die man mit Arbeiten verbringt, ist ebenfalls anstrengender wie alles zuvor bekannte.
Ich hab koerperlich noch nie haerter gearbeitet als hier.
Der Tag beginnt normalerweise um 07:00, Fruehstueck wird sich selbst gemacht, um 08:00 wird das Essen fuer die Tiere vorbereitet, was auch 1 1/2 h in Anspruch nimmt. Danach werden die Tiere gefuettert. Jetzt hat bis zum Mittagessen jeder seine spezielle Arbeit. Um 12 Uhr gibts dann Essen von Elena, welches sehr gut schmeckt, und bis um 13 Uhr hat man frei.
Dnach gehts wieder an personalisierte Arbeit bis 16:30 Uhr... Zudem wird um 15 Uhr das Essen fuer die Tiere erneut zubereitet und verfuettert.
Dann hat man eigentlich frei, bis auf den armen Kerl, der Abends noch kochen und abspuelen muss.
Meistens liegen wir schon zwischen 20:00 und 21:00 Uhr im Bett und schlafen.
Die letzten Tage haben wir Rincays (Schlamm)bad, das ein Leck hatte wieder repariert und haben ihm einen Damm betoniert. Ausserdem haben wir ein riesiges Becken fuer Reptilien ausgehoben und sind gerade noch dabei es zu beplanen.
Die Fuetterungen der Tiere ist mindestens genauso interessant, wie man sie sich vorstellt.
Das Babyaeffchen (Willow) muss man noch per Hand fuettern und auch Milch geben. Er klettert auf einen drauf und klammert sich mit seinen fuenf Gliedmassen (der Schwanz ist mindestens genauso nuetzlich wie die Haende oder die Fuesse) an dich und will kaum mehr loslassen.
Aehnlich ist das beim Faultier, Elmo, welches ich besonders mag. Er lacht immer :)
Wir fuehren ihn ab und zu aus, und lassen ihn frei im Wald klettern, da er sowieso so langsam ist, dass er nicht abhauen kann...
Ich koennte viel mehr zu den Tieren oder den Arbeiten schreiben, aber ich habe gerade nicht sooo viel Zeit.
Leider kann ich hier keine Bilder hochladen (ein Bild hochzuladen = 1h).
Insgesamt ist hier alles sehr beeindruckend, auch die einfache Lebensweise, die man hier geniesst. Bilder kann ich wahrscheinlich fruehestens in zwei Monaten hochladen, wenn wir wieder unterwegs sind.
Hasta luego,
Philipp
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen