Samstag, 28. September 2013

Welcome to the Jungle

WELCOME TO THE JUNGLE




¡ EL REY Y SU SELVA !


Buenos Días,


es ist schon etwas her, dass ich einen Blogeintrag verfoeffentlicht habe, aber heute ist es wieder soweit; sogar mit Bildern!!!

Ich fang aber von vorne an:

Ich habe noch die Bilder, die ich letztes mal nicht veroeffentlichen konnte... waeren sowieso nur drei gewesen, aber die reiche ich hier jetzt nach:


Das ist die Stadt, in der wir mit dem grossen Reisebus angekommen sind: NESHUYA
danach ca. 1h 15min ueber den Acker nach CURIMANA
danach wieder ca. 1h 15min ueber den Acker nach BELLO HORIZONTE
dann noch 10min und man ist am UCAYALI 



Das sind beides Bilder von der Fahrt auf dem UCAYALI 


Mittlerweile sind wir schon fast 2 1/2 Wochen in Esperanza Verde und wir fuehlen uns sehr wohl und das trotz der harten Arbeit. (Wer die Amish kennt, die sind ein Witz gegen das, was wir hier machen ;) [ http://de.wikipedia.org/wiki/Amische ]) 

Was laueft hier so ab in Esperanza Verde?

Ich fang mal bei meinen drei liebsten Tieren an:

Willow: 

Willow ist ein Wollaffenbaby, ca. 6 Monate alt und sehr, sehr suess.
Ausgewachsene Wollaffen haben nahezu keine natuerlichen Feinde und koennen, wenn man ihnen in einer gespannten/gereizten Situation begegnet, gefaehrlich sein. --> Kayla, die Tochter der Dschungelfamilie, wurde als sie drei Jahre Alt war von einem Wollaffen gebissen und hat, jetzt mit 9 Jahren, immer noch eine faustgrosse Narbe am Oberschenkel. 

Aber da Willow noch klein ist, ist er sehr anhaenglich und lieb. Seine Mutter wurde erschossen und er hat auch einen glatten Durchschuss am Fussgelenk erlitten; daher wurde er aufgenommen und wird jetzt aufgezogen. 

Man merkt schon den Unterschied vom Zeitpunkt als wir angekommen sind zu jetzt. 
Er waechst viel schneller, wird viel frecher, ist viel selbststaendiger, klettert viel hoeher und hat trotz alledem immer wieder Aussetzer, in denen er sehr weinerlich wird und dann eine Schmusestunde benoetigt. Er klettert dann auf einen und moechte gedrueckt und gestreichelt werden. 

Alles schoen und gut... Trotzdem wurde ich (und saemtliche anderen Menschen, die ihn fuettern) schon gefuehlte 1000x von Willow angepinkelt und angestuhlt. Aber es gibt noch ein Topping! Nebeninfo: Hier hat man von 15h Tag ca 14,9h Gummistiefel an. Ich hab mich entschieden meine Gummistiefel eine kurze Zeit gegen Flip-Flops zu wechseln und natuerlich musste es so kommen, dass Willow auf mich gesprungen ist und mir auf meinen Fuss gekackt hat. Kein schoenes Erlebnis, aber gehoert dazu!





Elmo:

Elmo ist ein Faultier und mein absolutes Lieblingstier!!!
Er hat ein angeborenes laecheln und lacht einen immer an. Auch er will, wenn er mal wach ist, oft schmusen und ist, wenn er mal auf einem ist, sehr anhaenglich. Er hasst Regen und Wind und wird dann immer ganz verrueckt. Sein Fell ist richtig Weich und ich liebe es mit ihm rumzulaufen. Er ist einfach SUPERTOLL!


                            BIG LOVE!


Rincay:

Rincay ist ein Tapir, schwimmt gerne und taucht (sogar ziemlich tief und lange) gerne. 
Wenn Essenszeit ist und man sein Essen in der Bodega (dazu spaeter mehr) zubereitet hat, laueft man in Richtung seines Geheges und pfeift kurz, dann pfeift er zurueck. Hoert sich sehr lustig an, vielleicht gibts einen auf Youtube wenns einen interessiert. Er sieht mit seinem kleinen Ruessel einfach sehr lustig aus und hat die kristallblauesten Augen, die man eh und je gesehen hat. 




¡ Rincay es loco !



Das ist Igor (sagt zumindest Marlon), ein Tamarinaeffchen, welches mit seiner Familie (4-5 weitere) hauefig zur Affenfuetterung und zur Fuetterung Rincays kommt und etwas Futter abgreift.


Das waren meine drei Favoriten und jetzt noch kurz zwei Bilder zur Bodega.
In der Bodega bewahren wir das Futter auf und bereiten es fuer die Tiere zu.




Forest Walk:

Letzte Woche haben wir mit Roldan und Machico (den zwei peruanischen Arbeitern, auch STEAMENGINES genannt, die uns bei den constructions helfen --> NEIN, nicht wir helfen ihnen, sie helfen uns ;) ) einen 3 1/2 stuendigen Waldlauf gemacht, bei dem wir das Gelaende von Olivia und Douwe besser kennenlernen und einige interessante Sachen entdecken konnten. Es war richtig anstrengend, da man sehr steile Pfade bewaeltigen musste.



Das erste Foto und das zweite stellt keinen Baum dar, sondern ein Parsit. Der Parasit waechst am Anfang um den Baum herum, beraubt ihn seiner Naehrstoffe usw., und der Baum stirbt letztendlich ab. Daher ist der "Moechtegernbaum" innen hohl und man kann in ihm bis ganz nach oben klettern; wenn man das moechte. 


Lena im letzten Dschungelloch.


Eine Ananasfrucht.


Ein Baum


Der Panoramaausblick von der hoechsten Stelle ueber den UCAYALI...


Ansonsten haben wir letzte Woche endlich das Reptilienbecken fertiggestellt (10 x 5 x 2 m), was eine Scheissarbeit war. Zudem hat es Pizza gegeben! Yummy! Wir sind ins naechste Dorf gefahren und haben kaltes Bier geholt; welch ein Genuss das doch war ;). Douwe hat superleckere Dschungelcocktails (Sternfrucht, Zitrone, brauner Zucker, Rum, usw.) gemischt. 

Dann war ich noch mit Douwe, Kayla und Marlon auf der eigenen Plantage, die auch etwas oberhalb von Esperanza Verde liegt. Dort gibts nahezu alle Sorten von Obst und Gemuese wie z.B.: Sternfrucht, Ananas, Kakao, Koka, Aepfel, Birnen, Zitronen, Zitronengras, Bananen, Papaya, usw... Das schmeckt alles soooooo lecker.
Ach ja, da wir gerade beim Obst und Gemuese sind: 

David Wagner isst ALLES, ausser Zwiebel.


Dann wollten wir uns natuerlich der peruanischen Kultur hingeben und in den Genuss des Kokablattes kommen. Wir haben bis jetzt nur industriell gefertigten Tee (wirkt so aehnlich wie ein Schwarztee) ausprobieren koennen. Aber da ich ja mit Douwe auf seiner Plantage war, habe ich mir frische Kokablaetter mitgenommen. (Sieht aus wie ein stinknormaler Busch, man wuerde ihn im deutschen Wald oder im Park wahrscheinlich nicht mal erkennen)
Wir wollten den Tee selbst machen und haben uns vorher nicht informiert wie das genau funktioniert. Also haben wir alles falsch gemacht und die Kokablaetter verschwendet und natuerlich keine Wirkung abbekommen. Wir werden es nochmal versuchen, da wir jetzt wissen wie es funktioniert und berichten dann im naechsten Eintrag.

David und ich haben hoechste Ingenieursarbeit geleistet und einen Affentisch konzipiert und gefertigt, der von hoechster deutscher Qualitaets- und Massarbeit zeugt. Aehnlich gestalteten wir einen Wegabschnitt, der zuvor nahezu unbegehbar war und nun selbst fuer einen gehbehinderten oder einen Menschen ohne Beine ein Kinderspiel ist.
Die Studienfachsuche ist damit abgeschlossen: BAUINGENIEURSWESEN

Als der naechste Tag anbrach erwarteten wir Fanfaren und eine Fete fuer das, was wir geschaffen haben... Anstattdessen warteten 4,2 t ( 4200 KG!!!! ) Sand auf ihren Transport. Unsere Hilfe bestand aus den zwei Dampfhammern Roldan und Machico (ich weiss immer noch nicht wie ein 45 und ein 59 Jaehriger so krank viel und hart arbeiten koennen) und dem spaeter dazugestossenen Laker Andre. Ein Sack hat 25 kg, der Weg ist ca. 600m lang und hat zudem etliche Hoehenmeter inne und man konnte immer nur ein Sack transportieren... Auf dem eigenen Ruecken. Hier gibt es keine Maschinen, AUSSER UNS!
Das war die bisher haerteste Arbeit ueberhaupt und ich hoffe, dass in den naechsten 6 Wochen kein Sand mehr benoetigt wird...

Lena kann natuerlich mit ihrer zierlichen Bauweise keine Sandsaecke tragen genauso wie die anderen Frauen, bis auf einige Ausnahmen, deren Geschlecht noch nicht genau geklaert ist. (Im Reisepass steht mal weiblich) Dafuer fuettert sie aber viel, malt gerade einen neuen Schriftzug auf eines unserer Boote und hilft wo sie kann. Anders wie manch' monoton redender Mensch suedkoreanischer Abstammung. (nicht boese gemeint)

Was vermissen wir?

- Familie / Freunde
- kalte Getraenke
- Waschmaschine / Trockner
- Fleisch / Schinken / Kaese / Wurst / usw.
- weniger Moskitos / Sandfliegen (die Stiche von Sandfliegen sind sehr nervig und nicht vergleichbar mit Schnaken, Schnakenstich haelt ungefaehr zwei Tage, Sandfliegenstiche ca.7 )
- kleinere, weniger Spinnen
- Elektrizitaet 
- etwas mehr Privatsphaere 
- Bundesligakonferenz
- Sport

Was vermissen wir nicht?

- Hektik
- Stress
- voller Terminplan
- ungelassene Menschen
- deutsche Genauigkeit / Puenktlichkeit
- Fernsehen (krass oder?)


Hier lernt man ganz einfach die kleinen Dinge zu schaetzen wie:

- eine Cola
- ein kaltes Bier
- kalte Dusche nach harter Arbeit
- frische Klamotten
- Instantmilch
- 1 x Woche Fleisch (Pollo)

Wie kann ich euch eigentlich schreiben?

Wir haben uns zu dritt unsere zwei freien Tage auf das Wochenende gelegt um nach Pucallpa fahren zu koennen, einer groesseren Stadt. 3 1/2h ist man ca. unterwegs und davon 2 3/4h auf dem Acker und mit 15 Peruanern im 8 Personenbus. Ueberraschend ist, dass Pucallpa (200.000 Einwohner) um einiges schoener ist als die Millionenstadt Lima. 


David war kein Fan der Busfahrt!



Lena und unsere 5 Soles (ca. 1.30€) Bleibe.


Achja, zum Schluss sei erwaehnt, dass wir einen hauseigenen Wasserfall besitzen.

Ich hoffe in Deutschland ist es genauso spannend wie hier und verabschiede mich an dieser Stelle bis zum naechsten Eintrag, der mit Sicherheit wieder fruehestens in zwei Wochen ist. 

Hasta luego,

 - Philipp - 



1 Kommentar:

  1. Liebe Grüße aus der Heimat,wir haben die Winterjacken aus dem Schrank geholt.Vielen Dank für den spannenden Blog.Euch eine gute Zeit.

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